Ich habe mir eine Umkehr-Osmoseanlage für mein Aquarium gegönnt. (Oder besser gesagt gönnen müssen, dazu unten mehr)
Nach viel Recherche im Internet habe ich mich für die Directquell Umkehrosmoseanlage entschieden.
Ein besseres Preis/Leistungsverhältnis habe ich nicht finden können. (Herbst 2016)
Ich habe 239 Eur bezahlt (inkl. MwSt und Versandkosten), mittlerweile gibt es sie 10 Euro billiger, der Link zu der die ich habe ist am Ende des Artikels zu finden.
Dafür habe ich eine sehr leistungsstarke Anlage erhalten …
Die Aquarium Umkehrosmoseanlage
ich habe von früher noch eine (günstige) Osmoseanlage rumliegen, die hatte allerdings einen großen Nachteil.
Um 10 Liter reines Wasser zu bekommen, hat es gefühlt einige Stunden gebraucht.
In der Zeit wurde das Bad blockiert und ich musste ständig schauen wie weit der Eimer oder Kanister schon voll war.
Das ging zum Abend schon mal nicht, wenn ich da beim Fernsehen eingeschlafen wäre, hätte es eine kleine Überflutung geben können.
Ich habe mir damals dann einen Ionenaustauscher gekauft, das ging zwar fix mit dem reinen Wasser, dafür hatte ich dann die Regenerierung an der Backe, schön mit Lauge und Salzsäure 🙁
War nicht meins.
Heutzutage haben es angehende Aquarianer viel leichter. Egal welchen Fisch du pflegen möchtest, mit einer guten Osmoseanlage kannst du praktisch jedes Wasser herstellen. (Jetzt mal nur auf den Härtegrad bezogen)
Vor einem Jahr habe ich Blaue Schmetterlingsbunbarsche bei meinem Zoohändler gesehen, wirklich sehr schöne Tiere.
Zu Hause recherchiert und was sehe ich da, ein Weichwasserfisch.
Mit meinem Berliner Betonwasser keine Chance, genau wie einige sehr schöne Zwerggarnelen usw.
Alles jetzt kein Problem mehr, mit meiner neuen Aquarium Osmoseanlage.
Das ist die Osmoseanlage, welche ich damals erworben habe, es gab nur die mit Mineralkartusche, ohne Kartusche sparst du 10 Euro.
Letzte Aktualisierung am 20.03.2020 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Die selbe Osmoseanlage, nur eben ohne die zusätzliche Mineralkartusche.
Letzte Aktualisierung am 20.03.2020 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Warum überhaupt eine Umkehrosmoseanlage?
Der Grund warum ich mir eine Osmose Anlage angeschafft habe, waren aber nicht die neuen Möglichkeiten andere Fische oder Garnelen zu halten.
Das ist eher ein toller Zusatznutzen, den ich durch die Anlage bekomme.
Meine Entscheidung zu der Osmoseanlage hat eher einen unschönen Hintergrund, bei mir sind nach und nach viele Fische gestorben.
Angefangen hat es vor ca. einem Jahr mit den Platys von meiner Tochter, immer nach dem Wasserwechsel haben sie sich versteckt hinter den Pflanzen und waren allgemein sehr apathisch.
Das Ganze ging dann ein-zwei Tage, manchmal auch drei, in der Zeit wurde nichts gefressen und sie kauerten mit geklemmten Flossen in irgendwelchen Ecken oder am Boden. Nach und nach haben sie dann wieder gut gefressen und alles war wie immer.
Bis zum nächsten Wasserwechsel, egal ob der eine Woche her war oder auch mal drei Wochen, das Verhalten war immer dasselbe.
Sie sind dann nach und nach leider gestorben, ähnlich lief es auch bei den vietnamesischen Kardinalfischen und bei meinen Endler Guppys.
Die haben sich zwar auch etwas “geschockt” verhalten, nur war das spätestens am nächsten Tag wieder in Ordnung.
Ich denke die sind robuster wie die Platys, deswegen waren die anfänglichen Symptome nicht so ausgeprägt.
Gestorben sind hier aber auch auffällig viele. Anfangs dachte ich, das liegt evtl. am Alter, da es aber auch halbwüchsige erwischt hat, wusste ich, es stimmt was nicht.
Die Aquarien liefen ja schon eine Weile, es war also kein Problem der Neueinrichtung.
Ich war mir sicher, das es irgend etwas im Wasser sein musste, da die Probleme nur nach einem Wasserwechsel auftraten. (Das Wasser war auch vernünftig temperiert)
Es musste dringend eine Lösung her
Also habe ich meinen Sera Testkoffer geholt, alle Werte durchgetestet und nichts gefunden. Auch mit Wasseraufbereiter hat sich das Problem nicht lösen lassen.
Das Einzige was ich damals noch nicht getestet habe war Chlor.
Mal auf die Webseite der Berliner Wasserbetriebe geschaut und tatsächlich, Chlor ist im Trinkwasser enthalten. Für den Menschen sicher eine unbedenkliche Menge, nur evtl. nicht für meine Aquarienbewohner.
Die Fische die ich halte, sind ja alle geeignet für hartes Wasser. Sie fühlen sich aber auch nicht unwohl, wenn das Wasser etwas weicher ist, das wird auch den Pflanzen gefallen und ich habe wie schon erwähnt, die Möglichkeit auch andere Bewohner zu halten.
Das war nämlich schon oft enttäuschend, da siehst du einen interessanten Fisch oder eine hübsche Garnele, musst aber verzichten, da meistens das Wasser zu hart ist.
Deswegen habe ich jetzt diese tolle Osmosenlage für mein Aqquarium und wollte sie euch ursprünglich wegen der vorgenannten Probleme nur so vorstellen. Habe mich dann aber doch zusätzlich für ein Video entschieden, damit man sieht, wie wird sie installiert und hält sie was ich von ihr erwarte, in Bezug auf die Filterung und ganz wichtig der Durchlaufmenge.
Die Videos zur Umkehrosmoseanlage tragen am Ende immer noch die Bezeichnung e99, das hat nichts mit der Anlage zu tun und ist lediglich für mich eine Kennzeichnung der Videos.
Die Leistungsdaten der Umkehrosmoseanlage im Überblick:
Abwasser (Liter) | Osmosewasser (Liter) | Benötigte Zeit |
---|---|---|
1 | 0.40 Min | |
2 | 1.25 Min | |
3 | 2.25 Min | |
4 | 3.10 Min | |
5 | 4.00 Min | |
6 | 4.50 Min | |
7 | 5.40 Min | |
8 | 6.30 Min | |
9 | 7.18 Min | |
12 | 10 | 8.06 Min |
11 | 9.00 Min | |
12 | 9.49 Min | |
13 | 10.37 Min | |
14 | 11.28 Min | |
15 | 12.20 Min | |
16 | 13.10 Min | |
17 | 14.00 Min | |
22 | 18 | 14.55 Min |
Abschließend kann man sagen, ich habe die Osmoseanlage jetzt seit dem Sommer 2016. Beim Wasserwechsel fülle ich immer nur reines Osmosewasser nach, da ich nicht das ganze Wasser wechsel, hält sich so ein Leitwert um die 300ms im Aquarium.
Wenn ich mal mehr Wasser wechsel mische ich 1 Liter Leitungswasser auf 10 Liter Osmosewasser, somit habe ich noch genügend Mineralstoffe im Wasser.
Ganz wichtig, seitdem ich mit dem Osmosewasser arbeite, hatte ich keine Verluste mehr zu verzeichnen.
Töchterchen hat zwar leider keine Platys mehr, dafür konnte aber endlich ihr Kampffisch (hat sie sich schon immer gewünscht) in ein neues Aquarium einziehen.
Kampffische sollen ja eher in mittelhartem Wasser gehalten werden, kein Problem mehr 🙂
Es hat sich also voll und ganz gelohnt.
Update 2017 zur Aquarium Osmosanlage:
Mittlerweile mische ich beim Wasserwechsel auf 17 Liter Osmosewasser 3 Liter Leitungswasser, das Wechselwasser ist dann immer noch sehr weich, es kommen aber so auch noch genügend Mineralstoffe mit ins Aquarium.
Hi,
toller Bericht und nachvollziehbare Videos.
Wieviel Druck zeigt das Manometer im Betrieb?
Gruß, der Kalle
Hi Kalle,
das Manometer der Umkehrosmose zeigt 120 psi im Betrieb an, sind dann umgerechnet 8 bar.
Die Druckerhöhungspumpe arbeitet also 🙂
Ich bin immer noch schwer begeistert.
Mein neues Aquarium läuft jetzt mit weichem Wasser, es ist schon schön, wenn man jetzt theoretisch alle Tiere oder Pflanzen verwenden kann.
Gruß
Lars
Hallo Lars,
ich habe Deinen Bericht mit hohem Interesse verfolgt.
Das “schöne” ist, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht mit einer kleineren OSM Anlage vor Jahren und auch mit einem Vollentsalzer.
Nun habe ich lange hin und her überlegt wie ich das Berliner “Betonwasser” (treffliche Umschreibung 🙂 )
weicher Bekomme und dann noch das sehr lästige Silikat/Kieselsäure raus bekomme.
Mich würde es interessieren wie Dein Workflow aussieht beim Wasserwechsel. Hast Du den Wasserhahn der Anlage installiert? Wohin füllst Du ab und wie bereitest Du das Wasser fürs Aquarium wieder auf?
Beste Grüße Sven
Hi Sven,
ja unser schönes Wasser 🙂
Vorab, du wirst begeistert sein von der Anlage, viel besser, wie die kleinen Tröpfelteile wo du nach 12 Stunden vielleicht ein 10 Liter Einmer voll hast.
Und auch viel Besser wie ein Vollentsalzer, die sind zwar etwas schneller aber das Aufbereiten ist wenn man es selber macht echt im warsten Sinne des Wortes “Ätzend”.
Ich muss nur an die Dämpfe der Salzsäure denken, hab ja keine Garage oä. also immer schön im Bad mit der Lauge und Säure hantiert.
Klar kann man auch wegbringen und Aufbereiten lassen, kostet aber und macht unnötig Arbeit.
Das ist nun vorbei 🙂
Mein Workflow sieht folgendermaßen aus, ich fülle mir am Tag vor dem Wasserwechsel meine beiden Kanister die du im Video mit dem Test der Anlage siehst voll.
So habe ich 44 Liter Wechselwasser, ich verschneide das Wasser aber mit Leitungswasser, 3 Liter Leitungswasser und 17 Liter Osmose.
Anfangs hatte ich auf 10 Liter mit einem Liter Leitungswasser verschnitten, mit den 3 auf 17 komme ich aber soweit ich weiß nicht mal auf 150 µS/cm.
So sind noch einige Mineralstoffe im Wasser, das Chlor im Leitungswasser was mir vermutlich die Probleme bereitet hat, (vielleicht waren es auch andere Stoffe) tut meinen Tieren nichts mehr, in dieser geringen Konzentration.
Ich benutze den Hahn allerdings nicht, da ich mir das Teil extra in die Spüle integrieren müsste, ich nehm einfach die Schläuche, der Abwasserschlauch wird mit Saugnapf in die Spüle geklemmt und der Frischwasserschlauch kommt in den Kanister.
Warum einen Tag vorher? Da es sonst zu kalt ist, wenn ich es direkt ins Becken geben würde.
Aber gut, dauert ja nicht lange, Kanister abgefüllt und einfach über Nacht stehen gelassen, nächsten Tag hat das Wasser dann Raumtemperatur.
Jetzt kann man, wenn man Hulk ist die 22 Liter ins Aquarium kippen, ich fülle mir die aber in einen Eimer um und dann damit ab ins Aquarium.
Das war es eigentlich.
Hier noch etwas Werbung, die Kanister gibt es ja nicht überall und sollten Lebensmittelecht sein, vielleicht ist das was für dich? (Link zu Amazon)
http://amzn.to/2kZHevh
Viel Spaß,
Gruß
Lars
Hallo Lars,
bei mir ist es zwar eine andere Anlage geworden aber ich bin mit der Entscheidung auf Osmosewasser umzusteigen mehr als zufrieden.
Mein Workflow habe ich über ein 120 Literfaß bewerkstelligt. Da die Anlage wirklich schnell Osmosewasser liefert geht das leicht von der Hand.
Es funktioniert super und ich habe noch ein Mischbettharzfilter nachgeschaltet um endlich alles Silikat aus dem Wasser zu bekommen.
Vielen Dank für Deinen Test der doch den Anstoß in die richtige Richtung gegeben hat.
Gruß Sven